Aktuelles

 

Was steht auf der Agenda - was bewegt sich?


16.12.24

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat letzte Woche umfangreiche Reformen beschlossen, um ihre Arbeitsweise zu modernisieren und effektiver zu gestalten. Hintergrund der Änderungen ist eine Analyse der Beratungsfirma Prognos, die auf strukturelle Schwächen der KMK hinwies. Dazu gehörten ineffiziente Gremienstrukturen, fehlende strategische Steuerung und ein Mangel an technischer Unterstützung in den Entscheidungsprozessen. Insgesamt soll die KMK verschlankt und ihre Prioritäten klarer definiert werden.

Zu den wichtigsten Änderungen in der Arbeitsweise gehören eine neue Gremienstruktur, eine geänderte politische Spitze und eine Abkehr vom Einstimmigkeitsprinzip – zumindest in Teilen.  Die Reformen sind ein Schritt in die richtige Richtung. Ob damit jedoch die Herausforderungen des Bildungssystems effizienter anzugehen sind, wird sich zeigen.

13.12.2024

Am 13. Dezember 2024 stellten Interimsminister Özdemir, KMK-Präsidentin Streichert-Clivot, Dr. Stefanie Hubig, Bildungsministerin von RLP, sowie Karin Prien, Bildungsministerin von SH, ihre gemeinsame Erklärung für einen Digitalpakt 2.0 vor.

Demnach wollen Bund und Länder in den kommenden 6 Jahren jeweils 2,5 Milliarden Euro für die digitale Infrastruktur an Schulen, Lehrkräftefortbildung sowie zur Entwicklung innovativer Lehr- und Lernmethoden bereitstellen.

Bundesbildungsminister Özdemir bezeichnet den gemeinsamen Plan als „Durchbruch auf den letzten Metern“. Aber ist das wirklich so? Fakt ist: die gemeinsame Erklärung ist KEINE unterschriebene, verlässliche Vereinbarung und bietet somit keinerlei Planungssicherheit für Länder und Kommunen. Sie steht vorbehaltlich neuer Haushaltsbeschlüsse der zukünftigen Bundesregierung. Özdemirs Ansicht, hier von einem Durchbruch zu sprechen, weisen wir daher entschieden zurück.

Die Union wirft Özdemirs vor, den Ländern einen „ungedeckten Scheck“ überreicht zu haben. Diese Kritik ist nicht ganz von der Hand zu weisen, denn tatsächlich hatte die Ampelregierung genügend Zeit gehabt, einen Digitalpakt 2.0 haushalterisch zu verankern und in die Wege zu leiten. Doch auch diesbezüglich war die Ampelregierung gescheitert.

Somit scheint Interimsminister Özdemir hier geschickt den Wahlkampf genutzt zu haben, um schnell ein Ergebnis zu erzielen, dessen Umsetzung gänzlich ungewiss ist und für dessen eventuelles Scheitern er wohl kaum zur Verantwortung gezogen werden wird.

Ein Gutes möchten wir dem „Manöver“ Özdemirs dennoch abgewinnen. Die künftige Bundesregierung bzw. der/die zukünftige Bildungsminister:in steht nun unter einem besonderen Druck, bei der Vereinbarung des Digitalpakts 2.0 die heute getroffene Erklärung nicht zu unterbieten, um hier nicht wieder ein Scheitern zu riskieren. Zudem werden die Länder in einer neuen Verhandlungsrunde dem Bund sicher kaum weitere Zugeständnisse machen.

12.12.2024

„Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung – keine Bildung“, so brachte es John F. Kennedy einst auf den Punkt. Bildung gehört in Deutschland zudem zu den wichtigsten staatlichen Aufgaben – und dennoch liegt hierzulande der Anteil der Ausgaben für Bildung gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) weiter unter dem Durchschnitt der OECD-Staaten. Im Jahr 2023 ist der Anteil der Bildungsausgaben am BIP mit 4,5% erneut gesunken – trotz derzeitiger akuter Bildungskrise. Was für ein bildungspolitisches Armutszeugnis!

Zwar sind die öffentlichen Bildungsausgaben, wie das Statistische Bundesamt am 12. Dezember 2024 berichtete, im Vergleich zum Vorjahr um 8 Milliarden Euro gestiegen, das Plus wurde allerdings überwiegend von den Gemeinden getragen. Zudem wurde die Preisentwicklung und Inflationsrate von fast 6% im Jahr 2023 hierbei nicht berücksichtigt. Somit können mit den Mehrausgaben keine Rückschlüsse darauf gezogen werden, ob auch tatsächlich mehr für Bildung finanziert werden konnte.

Die Bildungsausgaben des Bundes sind als enttäuschend zu betrachten: sie reduzierten sich im Jahr 2023 erneut um 0,9 Milliarden Euro. Das sind 7% weniger als im Vorjahr.

Bezüglich der Verteilung öffentlicher Bildungsausgaben, wurde knapp die Hälfte für die Schulen verwendet, 24% flossen in die Kindertagesbetreuung, 20% an die Hochschulen.

Gut Zweidrittel der öffentlichen Bildungsausgaben stellten die Bundesländer bereit, die damit ihren Beitrag um 3% erhöhten, bei den Gemeinden erhöhte sich der Anteil an den Ausgaben sogar um 11%.

Wir resümieren: Es ist insgesamt und speziell in Anbetracht der tiefgreifenden Bildungskrise beschämend, wie der Staat in Deutschland, dem einstigen Land der Dichter und Denker, an Bildung spart!

12.12.2024

Am 15. 12.2024 findet eine Groß-Demo der Initiative „Schule muss anders“in Berlin gegen die Bildungskürzungen des Berliner Senats statt. Der Senat plant am 19.12.2024 die Kürzungen von 3 Mrd. im Bildungsetat zu beschließen. Betroffen sind davon vor allem die Schulsozialarbeit, das Bonusprogramm für Schulen in herausfordernder Lage, Personal und Schulbau. Die Kürzungen bedrohen die Bildungschancen junger Menschen, gesunde Arbeitsbedingungen für Bildungsbeschäftigte und den Zusammenhalt der Stadt.

  • Los geht's um 13 Uhr am Lustgarten (Museumsinsel), die Abschlusskundgebung ist vor dem Bethanien am Mariannenplatz. Wer mehr Lust auf eine Fahhrad- oder E-Scooter-Demo hat, kann mit dem Demozubringer um 13 Uhr vom Kranoldplatz in Neukölln starten.
  • Zieh dich warm an, pack dir ne Thermoskanne ein und komm zur Demo! Lass uns gemeinsam gegen die Kürzungspläne des Senats und für ein Berlin für Alle auf die Straße gehen! Weitere Infos, Sharepics zum Teilen, Plakate zum selbst ausdrucken usw. findest du auf unkuerzbar.de
  • Teil die Infos an deiner Schule, Kita, Uni und in deinem Umfeld!
12.11.2024

Laut einer aktuellen WHO-Studie steigt der Schuldruck bei Jugendlichen in Europa immer stärker an. Besonders Mädchen fühlen sich unter Druck gesetzt. 62% der Mädchen und 43% der Jungen gaben an unter Schuldruck zu leiden.

Permanenter Schuldruck kann sich auf die mentale Gesundheit auswirken und zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen. Hier braucht es mehr Unterstützung von der Gesellschaft und Familie und koordinierte Maßnahmen von Schule und Politik, um Kinder zu stärken und zu schützen.

Hier geht´s zur WHO-Studie!

September 2024

Deutschland befindet sich in einer tiefen Bildungskrise. Lehrermangel, schlechtes Abschneiden bei PISA und immer mehr Schulabbrecher.  Doch ein Blick in den Norden Deutschlands zeigt, dass es auch anders gehen kann. Wenn es um gute Bildung und gute Aufstiegschancen geht, ist Hamburg zum Vorzeigemodell in Deutschland geworden. Was läuft in der Hansestadt anders als in vielen anderen Bundesländern?

  • Hamburg meldet Rekord bei neu eingestellten Lehrkräften. Die notwendige Zahl von 900 Lehrkräften pro Jahr, hat die Stadt bereits erreicht.
  • Hamburg hat eine Vorschule, die Kinder mit Sprachdefiziten ab 5 verpflichtend besuchen müssen.
  • Leseband ist verpflichtend, das bedeutet im Unterricht ist eine Zeit nur für Lesen reserviert
  • Hamburg erhebt von jedem Schüler anonymisiert die Daten und damit auch die Lernfortschritte
  • Fokus auf Brennpunktschulen – sie erhalten besonders viel Lehrpersonal und Ausstattung

Was in Hamburg gut und in die richtige Richtung läuft, sollte auch in anderen Bundesländern wortwörtlich Schule machen!

08.10.2024

Vorlesen ist nicht nur gemütlich und schön für Kinder! Vorlesen ist wichtig für die Entwicklung von Kindern und erleichtert das Lesenlernen in der Schule.

Ein Drittel der Eltern liest dennoch nie oder selten ihren Kindern vor, laut Umfrage der Stiftung Lesen.

Die Deutsche Kinderhilfe möchte Mut machen, mehr vorzulesen. Egal wie gut sie lesen, probieren sie es aus, bleiben sie dran und ermöglichen sie ihren Kindern diese wichtige Erfahrung.

20.09.2024

Zum 70. Weltkindertag haben wir der Grundschule Roter Hahn Lübeck eine Spende über 12.000 Euro für ihr Vorschulprojekt überreicht. Mit der Spende wird für ein Jahr eine Kraft finanziert, die 15 Kinder aus angebotsarmen Familien gezielt auf die Grundschule vorbereitet.

Die Schulvorbereitung an der Grundschule Roter Hahn, die bisher ohne finanzielle Hilfe an der Schule geleistet wird, halten wir für richtungsweisend und sollte bundesweit Schule machen. Seit 2012 läuft das hauseigene Schulvorbereitungsprojekt. Die Grundschule weiß aus Erfahrung, wie wichtig die Eingewöhnung für die zukünftigen Schulkinder ist. Mit Herz und Seele haben sie sich dieser wichtigen Aufgabe gewidmet, dabei unterstützen wir sie gerne.

Spielerisch gewöhnen sie die Kinder an die schulischen Abläufe, Regeln, Gebäude, Lehrerinnen und Lehrer und, natürlich, an den Unterricht.

In der Schulvorbereitung wechseln sich wöchentlich die Angebote der verschiedenen Fächer ab. Die Minis sägen und feilen in der Werkstatt, lernen spielerisch die Angebote der Sporthalle kennen, machen Kunst, Deutsch und Mathematik in der Mathewerkstatt. Natürlich nehmen die Kinder auch an der Pause teil.

23. Mai 2024

Die Deutsche Kinderhilfe unterstützt als Teil der Initiative #NeustartBildungJetzt den „Bildungsdialog für Deutschland“. Ziel des Konzepts ist es, neue Wege aufzuzeigen, wie im Schulterschluss zwischen Politik und Zivilgesellschaft die massiven Probleme und Herausforderungen im deutschen Bildungssystem bewältigt werden können. Wir freuen uns, Teil dieses starken Netzwerkes von 94 unterstützenden Organisationen zu sein. Somit weist dieses innovative Konzept eine breite gesellschaftliche Unterstützung auf.

Der Grundgedanke des „Bildungsdialogs für Deutschland“ ist Kooperation – sowohl zwischen den politischen Ebenen und Ressorts als auch zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Er eröffnet nicht nur die große Chance auf einen echten Neustart in der Bildung, sondern stärkt auch unsere Demokratie.

Dass die Kultusministerkonferenz bereits positiv auf den „Bildungsdialog für Deutschland“ reagiert hat, ist ein erster wichtiger Schritt, um einen erfolgreichen Prozess zu starten.

Das vollständige Konzept zum „Bildungsdialog für Deutschland“ ist unter folgendem Link abrufbar: https://neustart-bildung-jetzt.de/

23. Mai 2024

Die schlechten Ergebnisse der PISA-Studie haben die Bundesländer zu verschiedensten Maßnahmen bewegt, die wir einmal in einer Übersicht zusammengefasst haben, um zu zeigen wer welche Maßnahmen plant oder auch nicht aktiv wird. Besonders erfreulich ist, dass in vielen Bundesländern endlich mehr Zeit dem Lesen in der Schule eingeräumt werden soll. Gerade gute Lesefähigkeiten halten wir als Grundvoraussetzung, um die Chance auf einen Bildungserfolg für alle Kinder zu ermöglichen.

Hier die Übersicht zum Download

24. April 2024

Deutscher Schulbarometer 2024 zeigt: Gewalt, massiver Personalmangel, marode Gebäude und Burnout sind Alltag in deutschen Schulen. Das darf nicht weiter so hingenommen werden!

Apropos Gewalt: Etwa die Hälfte (!) der Lehrkräfte (47%) beobachtet körperliche und psychische Gewalt unter Schülern. Besonders häufig betroffen: Schulen in sozial benachteiligten Lagen, Förderschulen und Schulen in NRW.

Den dringendsten Handlungsbedarf sehen Lehrkräfte beim massiven Personalmangel, gefolgt von Sanierungen und Investitionen an Schulen.

Größte berufliche Herausforderung: das Verhalten der Schüler. Hierzu zählen gestörtes Sozialverhalten, mangelnde Motivation, fehlender Lernwillen, Konzentrationsprobleme und Belastungen. Auch die zunehmende Heterogenität in den Klassen stellt Lehrkräfte vor große Herausforderungen.

Drei Handlungsempfehlungen sind wegweisend, um die Bildungskrise an Schulen zu bewältigen:

  1. Unsere superdiverse Gesellschaft als Chance begreifen! Strukturen müssen so entwickelt werden, dass ALLE Schüler individuell gefördert und gestärkt werden.
  2. Es muss sichergestellt sein, dass JEDES Kind die Regelstandards im Lesen, Schreiben und Rechnen erreicht!
  3. Die Unterrichtsqualität muss verbessert werden! Dazu bedarf es mehr und systematischer Fortbildungen für Lehrkräfte und eine positive Feedbackkultur.

Das vollständige „Deutsche Schulbarometer 2024“ kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergeladen werden:

https://www.bosch-stiftung.de/sites/default/files/publications/pdf/2024-04/Schulbarometer_Lehrkraefte_2024_FORSCHUNGSBERICHT.pdf

18. April 2024

Wir reden nicht nur über bessere Bildung, wir werden auch aktiv. Deshalb sind wir Teil der BildungswendeJetzt! und unterstützen den Bildungsprotest. Es ist wieder soweit! 2024 gibt es einen rollenden Bildungsprotest rund um den 1.6., den Tag des Kindes! Die folgenden Termine stehen schon fest. Schließt Euch an und werdet auch aktiv!

Demos & Protestaktionen

  • 15.5. Brandenburg (im Rahmen des Kitakollaps-Aktionstags)
  • 24.5. Bremen
  • 25.5. NRW (auf jeden Fall in Köln und Duisburg)
  • 1.6. Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz
  • 8.6.-15.6. Aktionswoche Bayern
  • 15.6. Sachsen
  • 20.6. Kundgebung und Petitionsübergabe in Berlin parallel zur MPK (Ministerpräsidentenkonferenz)
19.03.2024
ob PISA-Studie, IQB-Bildungstrends oder IGLU-Studie – die Ergebnisse zeigen einen noch nie dagewesenen bildungspolitischen Handlungsbedarf in Deutschland auf. Doch welche Maßnahme wäre sinnvoll und hilfreich?

Mit seinem Vorstoß, ein verpflichtendes Vorschuljahr für ALLE Kinder einführen zu wollen, machte Anfang März 2024 der Ministerpräsident Sachsens, Michael Kretschmar von sich reden – eine Maßnahme, die wir absolut befürworten würden. Warum?

Weil immer mehr Kindern die Mindeststandards in der Grundschule fehlen. Sie haben enorme Sprachdefizite oder sind aufgrund massiver sozialer Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten kaum beschulbar. Eine Vorbereitung auf die Grundschule findet in Deutschland weder umfassend noch für alle Kinder statt. Dies führt dazu, dass die Erstklässler zunehmend mit den unterschiedlichsten Startbedingungen eingeschult werden, die in der 1. Klasse kaum zu kompensieren sind – was sich nachteilig auf deren Bildungsentwicklung auswirkt. 

Die erfreulichen Vorschulerfahrungen aus dem Vorzeigeland Hamburg und die zunehmende Bereitschaft einiger Bundesländer, ein verbindliches Vorschul-/Kitajahr einzuführen zeigen, dass eine solche Maßnahme wegweisend ist, um Kindern die erforderlichen Grundlagen zur Vorbereitung auf die schulische Bildung zu vermitteln, sodass alle mit Schuleintritt vergleichbare Startbedingungen haben. 

Wir fordern ALLE Bundesländer dazu auf, JETZT ein verpflichtendes Vorschulprogramm zur Vorbereitung auf die Grundschule für ALLE Kinder umzusetzen, denn alle profitieren davon. Dann ist jedes Kind mit Schuleintritt so gut vorbereitet, dass es sein volles Potenzial entfalten kann.

15. März 2024

Die Kultusministerkonferenz hat am 15. März 2024 neue Empfehlungen zur Vereinheitlichung der Basiskompetenzen in Deutsch, Mathe und Sachkunde herausgegeben. Damit gibt es bundesweit einen einheitlichen Rahmen für die Grundschulen. Konkret bedeutet das, dass für die Klassen 1 bis 4 eine Mindeststundenzahl von 94 Stunden festgeschrieben wird. Der Gesamtstundenanteil der Unterrichtsfächer Deutsch, Mathe und Sachkunde soll mehr als die Hälfte betragen und mindestens 53 Stunden ausmachen.

15.03.2024.

Am 16. Mai läuft der Digitalpakt aus. Bislang ist weder geklärt, wie es danach weitergeht, noch sind Gelder für 2024 vorgesehen, sodass frühestens 2025 mit dem Digitalpakt 2.0 zu rechnen ist. Die Kommunen und Schulen brauchen aber dringend eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung für die Digitalisierung – manche benötigen JETZT schon eine Zwischenfinanzierung. Deutschland befindet sich in einer der schwersten Bildungskrisen seit Bestehen der Bundesrepublik. Folgerichtig war die Entscheidung zum Digitalpakt 2.0 für Schulen mit einer Laufzeit bis 2030 im Koalitionsvertrag. Denn Deutschlands Schulen dürfen nicht auch noch digital abgehängt werden. Nun wird dieses Vorhaben zu Lasten der Kinder verschleppt. Der Bund hält seinen Zeitplan nicht ein, bereits getroffene Vereinbarungen wurden wieder in Frage gestellt, sodass das Vertrauensverhältnis zwischen Bund und Ländern erheblich gelitten hat. Ein bildungspolitisches Armutszeugnis! Es darf nicht sein, dass die angespannte Haushaltslage wiederholt auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.

Nach dem Krisengespräch der Kultusministerkonferenz (KMK) mit Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger am 14. März 2024, zeigten sich die Beteiligten vorsichtig optimistisch. „Trotz schwieriger Vorzeichen und erheblicher Verstimmungen“ würde weiterhin konstruktiv über die Fortsetzung des Digitalpakts verhandelt, sodass im Mai 2024 ein gemeinsamer Vereinbarungsentwurf zwischen Bund und Ländern zum Digitalpakt 2.0 vorliegen soll.

Das ist auch dringend nötig, um die digitale Teilhabe und Chancengleichheit der Kinder nicht weiter zu gefährden und die Zukunftsfähigkeit unseres Landes sicherzustellen.

Wir bleiben dran!

11.03.2024

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland bei der Bildungsgerechtigkeit immer noch stark hinterher, wie die aktuelle PISA-Studie einmal mehr bestätigt. Bildungserfolg und sozialer Status entscheiden nach wie vor stark über die Zukunft von Kindern. Das bedeutet, Kinder aus armutsbelasteten Familien besuchen deutlich seltener ein Gymnasium als Kinder aus finanzstarken Haushalten. 

Neue wissenschaftliche Studien bringen nun neben sozialen Faktoren noch ein weiterer Punkt ins Spiel – die Genetik. So kann die DNA einen Kindes Aufschluss darüber geben, warum ein Kind langsamer lernt als ein anderes. Daraus ist die Idee entstanden, ein Gentest zu Beginn der ersten Klasse durchzuführen, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu schaffen und Lernschwächen rechtzeitig zu erkennen.

So gut gemeint diese Idee ist, birgt sie die große Gefahr, dass Kinder schon als lernschwach abgestempelt werden, bevor sie überhaupt ihre Schulkarriere beginnen.

Viel wichtiger erscheint es, ein Kind mit all seinen Fähigkeiten und Schwächen positiv zu sehen und nicht nach sozialen oder genetischen Faktoren frühzeitig zu be- und verurteilen.

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