Bildung in anderen Ländern

Die aktuelle PISA-Studie zeigt, was andere Länder machen und vor allem was sie besser machen als Deutschland. Natürlich lässt sich nicht alles ein zu eins umsetzen. Auch kulturelle Unterschiede und gewachsene Strukturen und die Rolle von Migration müssen beachtet werden. Dennoch schadet ein Blick nach Links und Rechts nicht, wenn Deutschland sich immer weiter verschlechtert.

Bildung weltweit: Gemeinsamkeiten und Erfolgsstrategien

So unterschiedlich die Herangehensweise der verschiedenen Länder ist, so haben sie doch fast alle gemein, dass Bildung früh beginnt und meist eine Vorschule erste Grundlagen bildet. In diesen Ländern lernen die Kinder zumindest bis zur 6. Klasse zusammen. Kinder mit Schwierigkeiten erhalten in den meisten dieser Länder früh Unterstützung und es wird früh interveniert. Es zeigt sich, dass mit Vorschule, längerem gemeinsamen Lernen und früher Intervention bei Schwierigkeiten schon viel getan wäre.

Schon seit Jahren sind vor allem asiatische Länder im Bildungsbereich besonders stark. Dazu gehören Singapur und Japan. Ebenso sind aber auch Bildungsleuchttürme in Europa zu finden, so zum Beispiel, Estland, die Schweiz oder aber Irland.

Erfolgreiche Bildungssysteme: Wie wird das Recht auf Bildung umgesetzt?

Hierzu haben wir von fünf Ländern fünf Fakten ausgewählt, die Bildung in diesem Land so erfolgreich machen.

1. Singapur

Platz 1 bei PISA 2022

Singapur ist der absolute Spitzenreiter bei der PISA-Studie. Interessant ist dabei, dass vor 50 Jahren ein Großteil der Bevölkerung weder lesen noch schreiben konnte. Wie gelang Singapur dieser rasante Aufstieg?

Fünf Fakten über Singapurs Bildungssystem

  • Vorschule von 2 bis 6 Jahren
  • Bei Schulbeginn mit 6 können die Kinder bereits weitgehend lesen, schreiben und rechnen
  • Zusammenarbeit von Schülern in Clustern von 12 bis 14 Schülern mit einem Supervisor
  • Die Klassen bestehen aus 36 bis 40 Schüler
  • Schulen verfügen über sehr gute Ausstattung z.B. verfügen manche Schulen über einen Windkanal.

2. Japan

Platz 4 bei PISA 2022.

Japan schneidet mit am besten bei der PISA-Studie ab. Das Schulsystem hat aber einen schlechten Ruf, der von Drill und Disziplin bestimmt ist. Was ist dran am Mythos?

Fünf Fakten über Japans Bildungssystem

  • In Japan gibt es eine Vorschule von 5 bis 6 Jahren.
  • Mit sechs kommen die Kinder in die Schule.
  • Japans Kinder lernen gemeinsam ohne frühe Selektion wie in Deutschland
  • Der Unterricht ist eine Mischung aus lehrerorientiertem und kognitivem aktivierendem Unterricht
  • In Kleingruppen (Han) von 4 bis 6 Kindern essen sie zusammen und sind zusammen für ihren Lernfortschritt verantwortlich

3. Estland

Platz 7 bei PISA 2022

Estland ist der europäische Abräumer bei der PISA-Studie. Was läuft anders im kleinen baltischen Staat an der Ostsee?

Fünf Fakten über Estlands Bildungssystem

  • Dreiviertel der zweijährigen gehen in eine Vorschule mit einem klaren Lehrplan
  • In Estland kommen die Kinder mit sieben zur Schule
  • Bis zur 9. Klasse lernen alle Kinder gemeinsam in einer Einheitsschule
  • Kinder, die mehr Hilfe brauchen werden von Beratungszentren unterstützt
  • Lehrer haben sehr viel Gestaltungsfreiheit bei der Planung des Unterrichts

4. Irland

Platz 9 bei PISA 2022
Irland hat bei aktuellen PISA-Studie verglichen mit andern EU-Ländern deutlich besser abgeschnitten. Die 15-Jährigen sind die besten Leser in der EU und der OECD-Länder insgesamt. Auch in Mathe und Naturwissenschaften schloss Irland über dem OECD-Durchschnitt ab.

Fünf Fakten über Irlands Bildungssystem

  • Die Schule beginnt mit 5 bis 6 Jahren.
  • Die Kinder bleiben 6 Jahre gemeinsam an einer Schule.
  • Kinder lernen in kleinen Klassen mit maximal 17 Schülern.
  • In der 10. Klasse können die Kinder ein Transition Jahr nutzen, um den Leistungsdruck rauszunehmen und Interessen- und Berufsfindung zu stärken.
  • 90% der irischen Grundschulen sind in katholischer Trägerschaft.

5. Schweiz

Platz 10 bei PISA 2022
Die Schweiz konnte bei der aktuellen PISA-Studie ihre Position halten und ist unter den 10 besten Ländern.

Fünf Fakten über das Schweizer Bildungssystem

  • Sprachintegration bereits im Vorschulalter
  • Die Schule beginnt in der Schweiz mit 4 bis 5 Jahren
  • In der Regel gehen die Kinder acht Jahre gemeinsam zur Schule.
  • Hohe Durchlässigkeit des Bildungssystems, so dass man auf unterschiedlichen Wegen sich weiterentwickeln kann.
  • Schweiz arbeitet mit multiprofessionellen Teams

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