Frühkindliche Bildung

Die frühkindliche Bildung, von Geburt bis Vorschulalter, prägt das Leben jedes Kindes und legt den Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg. Bei "Bildung muss mehr" setzen wir uns dafür ein, frühkindliche Bildung als aktive Förderung zu begreifen, nicht bloß als Betreuung.

Frühförderung macht den Unterschied!

Wie das praxisnah geht, zeigen wir mit der finanziellen Unterstützung des Vorschulprojekts der Grundschule Roter Hahn in Lübeck. Eine Grundschule in prekärer Lage, die Kinder dort abholt, wo sie stehen und fit für die Schule macht. Mit einer Förderung von 12.000 Euro sorgen wir für einen besseren Bildungsstart der betroffenen Kinder.

Hier der Link zur Schule und zur Pressemitteilung 



PISA-Studie 2023 befeuert Handlungsbedarf.



Konkrete Maßnahmen für eine zukunftsorientierte Bildung:

Die Deutsche Kinderhilfe macht sich für eine zielführende Maßnahme im Bereich der frühkindlichen Bildung stark, die bereits vor dem Schuleintritt der Kinder ansetzt: eine bundesweit verpflichtende Vorschule für ALLE Kinder ab vier Jahren. Diese sollte an Grundschulen oder Kitas erfolgen, gezielt, aber dennoch sanft auf die Schule vorbereiten.

Mit dieser Maßnahme würde Deutschland auch dem OECD-Trend folgen. Denn der aktuellen OECD-Analyse „Bildung auf einen Blick 2023“ zufolge, wurde inzwischen in 18 OECD-Ländern das Alter für den Beginn der Schulpflicht abgesenkt und die frühkindliche Bildung und Erziehung verpflichtend gemacht.

VOR dem Beginn der Schulvorbereitungszeit sollte aus Sicht der Deutschen Kinderhilfe eine verpflichtende und umfassende ärztliche Untersuchung zum Entwicklungs- und Gesundheitszustand der Kinder erfolgen und sicherstellen, dass jedem Kind frühzeitig passgenaue, individuelle Fördermaßnahmen zuteilwerden können.

Wurden im Rahmen der ärztlichen Untersuchung beispielsweise Defizite im sprachlichen, sozialen, motorischen oder kognitiven Bereich auffällig, sollte das jeweilige Kind im Rahmen der Schulvorbereitung verpflichtend an entsprechenden Fördermaßnahmen teilnehmen.
Zeigt ein Kind bei der ärztlichen Untersuchung besondere Fähigkeiten/Begabungen, sollten auch diese im Rahmen von individueller Förderung gezielt unterstützt und gestärkt werden.

Um eine Verbesserung der Qualität frühkindlicher Bildung, insbesondere für die Vorschulzeit ab vier Jahren zu erzielen und dabei jedem Kind in Deutschland gleiche Chancen zu gewähren, müssen aus Sicht der Deutschen Kinderhilfe auch bundesweit einheitliche Bildungsstandards definiert und festgelegt werden. Diese Bildungsstandards sollten auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen, regelmäßig evaluiert und ggf. nachgebessert werden.

Damit eine hochwertige Qualität in der frühkindlichen Bildung garantiert werden kann, müssen auch entsprechend gute und kindgerechte Rahmenbedingungen gegeben sein: ein angemessener Personalschlüssel sowie pädagogisch angemessener Gruppengrößen, mehr Investitionen in den Ausbau zur Schaffung adäquater räumlicher Voraussetzungen, eine Fachkräfte- und Ausbildungsoffensive etc. sind dringend erforderlich.

Warum wir handeln müssen:

Die Bildungschancen unserer Kinder dürfen nicht vom Wohnort oder der finanziellen Situation der Eltern abhängen. Deutschland kann es sich nicht leisten, einen Teil der Kinder schon im Kita-Alter "abzuhängen". Mit gezielten Maßnahmen und einer gemeinsamen Anstrengung können wir die frühkindliche Bildung verbessern und sicherstellen, dass jedes Kind optimale Startbedingungen für einen erfolgreichen Bildungsweg hat.

Ein Wandel seit dem PISA-Schock

Nach dem PISA-Schock 2001 hat sich der Blick auf frühkindliche Bildung gewandelt. Kitas gelten nicht mehr nur als Betreuungseinrichtungen, sondern als erste Stufe des Bildungssystems. Hier werden Kinder gezielt in körperlichen, geistigen, moralischen und kulturellen Fähigkeiten gefördert. Kitas bieten insbesondere Kindern aus sozial benachteiligten Familien die Chance, frühzeitig individuelle Fähigkeiten zu entfalten und bessere Bildungschancen zu erhalten.

Frühkindliche Bildungskrise in Deutschland:

Eklatanter Mangel an Kita-Plätzen und Fachkräften gefährdet die Erfüllung des Bildungsauftrags

Zahlen der Bertelsmann Stiftung von November 2023 zufolge, fehlen in Deutschland derzeit rund 430.000 Kita-Plätze (385.900 im Westen, 44.700 im Osten). Dabei ist davon auszugehen, dass diese Zahl in den kommenden Jahren sogar noch steigen wird. Die gestiegene Geburtenrate, ein wachsender Bedarf an längeren Betreuungszeiten, ein vermehrter Zustrom geflüchteter Kinder, zuletzt aus der Ukraine, sowie der zunehmende Fachkräftemangel, der auch in der frühkindlichen Bildung zu beobachten ist, sind wesentliche Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen.

Dem „Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme 2023“ der Bertelsmann Stiftung zufolge, fehlen bis 2025 bundesweit rund 114.000 Kita-Fachkräfte. In zahlreichen Städten kann bereits heute ein Teil der grundsätzlich vorhandenen Plätze aufgrund des Personalmangels nicht belegt werden. Hinzu kommt, dass vor allem im Osten eine Fachkraft für zu viele Kinder zuständig ist.

So werden in Ostdeutschland fast 90 Prozent der Kita-Kinder in Gruppen betreut, deren Personalschlüssel nicht kindgerecht ist – ein absolut unhaltbarer Zustand, der die Chancengerechtigkeit in der frühkindlichen Bildung gefährdet.

Mit der gestiegenen Nachfrage an Kita-Plätzen, hat auch der Bedarf an zusätzlichem Raum in Kitas zugenommen. Notwendige Investitionsmaßnahmen können jedoch häufig nicht durchgeführt werden, da eine dauerhafte Förderung durch Bund und Länder nicht sichergestellt ist. Träger können zudem oftmals nicht planmäßig bedarfsgerecht ausbauen oder Sanierungsmaßnahmen einleiten, da die Baufirmen keine entsprechenden Kapazitäten für die Bauvorhaben haben oder die Zeitrahmen länger als ursprünglich geplant dauern.

Die Finanzierung der Kindertagesbetreuung wird hauptsächlich durch die Bundesländer und Kommunen geleistet. Ergebnissen der Jahresumfrage 2023 des Deutschen Kitaverbands zufolge wird die Unterfinanzierung der Kitas zu den Top 3 Herausforderungen der Kitaträger betrachtet. Die nicht auskömmliche Finanzierung und fehlende Planungssicherheit hemmt auch den Ausbau von neuen Kita-Plätzen. Auch mangelt es an einer dauerhaften Beteiligung an der Finanzierung der frühkindlichen Bildung durch den Bund.

Immer mehr Kindern in Deutschland fehlen die Mindeststandards in der Grundschule, sie haben enorme Sprachdefizite oder sind aufgrund massiver Probleme oder Verhaltensauffälligkeiten nicht beschulbar. Eine Vorbereitung auf die Schule findet weder umfassend noch für alle Kinder statt. Es gibt keine Vorschulpflicht und auch nicht genügend Kita-Plätze, dass alle Kinder auf die Schule vorbereitet werden könnten. Dass die Zahl der Kinder, die zwar schulpflichtig, aber nicht schulfähig sind, weiter zunimmt, ist ein Missstand, dem dringend im Rahmen der frühkindlichen Bildung begegnet werden muss.

 


Eine Übersicht wie Vorschule in den jeweiligen Bundesländern läuft, kann man sich hier anschauen!



Unser Podcast: Warum Frühförderung den Unterschied macht!



Bildung muss mehr" setzt sich für eine qualitativ hochwertige frühkindliche Bildung ein, die allen Kindern gleiche Chancen bietet.

Diese Website verwendet Cookies

Für eine optimale Funktion verwendet diese Website verschiedene Cookies.
Damit Sie das Angebot vollumfänglich nutzen können, müssen Sie der Verwendung zunächst zustimmen.
Sie können wählen, welche Art von Cookies Sie zulassen möchten.