Personal
mangel

Deutschlands Schulen stehen vor akutem Lehrermangel – aktuell fehlen 40.000 Lehrkräfte, und die Lage verschärft sich weiter. Im Schuljahr 2023/24 sind zu Schulbeginn noch immer tausende Lehrkräfte nicht vorhanden, vor allem qualifizierte Bewerber sind Mangelware.

Unsere Forderungen:

  • Erhöhung von Studienplätzen und Absolventen: Eine bundesweite Evaluation ist erforderlich, um den Bedarf an Lehrkräften genau zu ermitteln.
  • Reform des Studiums und Referendariats: Eine sinnvolle Verkürzung des Referendariats auf 12 Monate sollte ermöglicht werden, indem bereits während des Studiums Praxiserfahrungen gesammelt werden.
  • Pädagogische Nachschulung für Quereinsteiger: Eine kontinuierliche Weiterbildung ist notwendig, um Quereinsteiger besser auf den Unterricht vorzubereiten.
  • Mentoren für Quereinsteiger: Die Einführung von Mentoren unterstützt Quereinsteiger beim erfolgreichen Einstieg in den Schulalltag.
  • Wertschätzung für Lehrkräfte: Eine gesteigerte Anerkennung ist essenziell für die Lehrkräfte, die maßgeblich die Zukunft unseres Landes formen.
  • Anrechnung von unterrichtsbezogenen Tätigkeiten: Die Arbeitszeit der Lehrkräfte sollte fairerweise unter Berücksichtigung ihrer unterrichtsbezogenen Tätigkeiten berechnet werden.

Herausforderungen im Lehrerberuf:

Der Lehrerberuf zeichnet sich durch hohe Fluktuation aus, mit jährlich etwa 1500 verlorenen Lehrkräften. Referendare fühlen sich oft alleingelassen oder unter Druck gesetzt, anstatt einen unterstützenden Einstieg zu erfahren.
Insbesondere in naturwissenschaftlichen Fächern fehlen Lehrkräfte, beispielsweise gibt es in Mecklenburg-Vorpommern deutlich weniger ausgebildete Mathematiklehrer als Geschichtslehrer. Die Engpässe variieren auch nach Schulart, wobei in Bayern vor allem Mittelschullehrer fehlen. Der Fachkräftemangel ist im Osten besonders dramatisch, während die geburtenstarken Jahrgänge sich in den Ruhestand verabschieden und der Nachwuchs nicht ausreicht.
Ein weiteres Problem ist der steigende Trend von Lehrkräften, in Teilzeit zu arbeiten, was laut dem Statistischen Bundesamt 2023 den höchsten Stand seit 10 Jahren erreicht hat. Dies verschärft die Personalsituation an Schulen weiter, obwohl viele Teilzeitkräfte bereit wären, ihre Arbeitszeit zu erhöhen. Hierfür bedarf es jedoch Änderungen in den Arbeitsbedingungen. Durch unbezahlte Überstunden bei Unterrichtsnachbereitung und -vorbereitung bleibt wenig Raum für eine Erhöhung der Stundenzahl von Teilzeitkräften.
Die Konsequenzen sind massiver Stundenmangel an Schulen, weniger Zeit für die Vermittlung von Basiswissen, Lernrückständen und vor allem weniger Betreuungszeit für hilfsbedürftige, armutsgefährdete Kinder.
Diese Herausforderungen erfordern gemeinsame Anstrengungen und innovative Lösungen, um das Bildungssystem nachhaltig zu stärken. Nur so können Lehrkräfte angemessen unterstützt und Schülerinnen sowie Schüler optimal gefördert werden.

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