Gesundheit

84 Prozent der Schulkinder in Deutschland verfügen über keine ausreichenden Gesundheitskompetenzen. Frühzeitig gesundheitsrelevante Verhaltensweisen zu erlernen, sind jedoch unverzichtbar, um gesund aufwachsen zu können.

Unsere Forderungen:

  • Mehr Prävention und bessere psychotherapeutische Versorgung für Kinder und Jugendliche.

  • Mentale Gesundheit und Gesundheitsförderung – inklusive Ernährungsbildung – als verbindliches Querschnittsthema in allen Schulen.

  • Stärkere Unterstützung an Schulen durch mehr Schulpsycholog:innen, Schulsozialarbeiter:innen und Gesundheitsfachkräfte.

  • Verantwortungsvoller Umgang mit digitalen Medien – fächerübergreifend und ab der Grundschule.

  • Mehr Hilfen für Kinder aus armutsbelasteten Familien, die besonders gefährdet sind.

  • Kostenfreie, tägliche Mahlzeit in Kitas und Schulen für alle Kinder – nach DGE-Qualitätsstandards.

  • Strengere Werberegulierung für ungesunde Kinderlebensmittel (nach WHO-Nährwertprofil).

  • Tägliche Bewegung in Kita und Schule, sodass jedes Kind mindestens eine Stunde aktiv ist.

 

Übernehmen Kitas und Schulen hier eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Gesundheitskompetenzen, hat das einen entscheidenden Vorteil: es können bundesweit alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden – sei es bei der Förderung der mentalen Gesundheit, eines gesunden Bewegungsverhaltens oder einer ausgewogenen Ernährung.

Herausforderungen und Handlungsfelder der Kindergesundheit in Kitas und Schulen:

Mehr als jedes 5. Kind in Deutschland fühlt sich psychisch belastet. Während die mentale Gesundheit der Kinder in der Corona-Pandemie durch Lockdowns und Kontaktbeschränkungen besonders gelitten hat, wirkt diese Zeit bis heute nach. Immer mehr Kinder und Jugendliche fühlen sich zudem durch die Kriege in der Ukraine und Nahost, den Klimawandel und die wirtschaftliche Krise belastet oder sie entwickeln Ängste. Der Einfluss sozialer Medien, zunehmender Schulstress und Umweltbelastungen (z. B. durch Feinstaub) tragen zur Verschlechterung der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen bei. Dabei gehören Depressionen, Angst- und Essstörungen sowie Erschöpfungszustände zu den häufigsten Beschwerdebildern der Jüngsten.

Jedes Kind das Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit. Werden die enormen wirtschaftlichen und sozialen Folgekosten dieser dramatischen Entwicklung weiter in Kauf genommen, wird sich auch die wirtschaftliche Lage Deutschlands weiter verschlechtern. Bereits heute fühlt sich etwa ein Drittel der jungen Menschen vor Berufseintritt den psychischen Anforderungen der Berufswelt nicht gewachsen – ein Umstand, den die Politik nicht ignorieren darf!

Kitas und Schulen müssen intensiv über mentale Gesundheit, in diesem Zusammenhang auch über gesunde, maßvolle Mediennutzung aufklären und entsprechende Kompetenzen vermitteln. Aber auch die Politik muss gezielte Maßnahmen einleiten: Dass Kinder im Schnitt ein halbes Jahr auf einen Therapieplatz warten müssen, ist unzumutbar und führt häufig zu einer Chronifizierung ihrer psychischen Probleme.

Mit leicht steigender Tendenz ist Unicef-Angaben von 2025 zufolge, etwa jeder vierte junge Mensch übergewichtig, 8% sind adipös. Diese alarmierend hohen Zahlen sind nicht weiter hinnehmbar! Denn betroffene Kinder und Jugendliche haben ein erhöhtes Risiko, an Diabetes, Krebs oder Herz-Kreislaufbeschwerden zu erkranken. Dabei ist bekannt, dass Übergewicht mit einer ernährungsphysiologisch ungünstigen Ernährungsweise korreliert. Hier müssen Bildungseinrichtungen ansetzen! Kitas und Schulen sollten mehr über gesunde Ernährung und Werbemechanismen aufklären. Aktuelle Zahlen des WHO-COSI-Berichts von November 2025 belegen die Notwendigkeit, denn:

  • Nur 46% der Kinder essen täglich frisches Obst.
  • Nur 32% essen einmal am Tag Gemüse.
  • Nicht einmal 5% kommen der WHO-Empfehlung nach und essen 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag.

Doch auch die zunehmende, teils aggressive Junkfood-Werbung, die sich direkt an Kinder richtet, ist ein großes Problem, vor der die Kinder besser geschützt werden müssen.

Auch die Kita- und Schulverpflegung gilt es, gesünder zu gestalten. Die Einhaltung der Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollte bundesweit verpflichtend sein und JEDEM Kind täglich eine kostenfreie Mahlzeit bereitgestellt werden.

Nur rund 20% der Kinder und Jugendlichen bewegen sich ausreichend und kommen der WHO-Empfehlung von mindestens 1 Stunde Bewegung am Tag nach. Das ist das traurige Ergebnis der MoMo 2.0-Studie von 2025. Im Gegensatz dazu verbringen sie mehr als 3 Stunden täglich am Bildschirm, hinzu kommen die Sitzzeiten in der Schule und bei den Hausaufgaben. Kinder sitzen sich krank – auch hier müssen Bildungseinrichtungen dringend intervenieren: u. a. mit mehr Sportunterricht, bewegungsfördernder Pausenhofgestaltung in allen Schulen, bewegten Unterrichtskonzepten im allgemeinen Fachunterricht und mehr sportlichen Nachmittagsangeboten, z. B. im Rahmen der Ganztagsbetreuung.

Sport und Bewegung sind für ein gesundes Aufwachsen, starke Knochen und die motorische Entwicklung der Kinder unerlässlich. Kinder mit Bewegungsmangel entwickeln häufiger Übergewicht, Bluthochdruck oder Diabetes, zeigen häufiger schwächere schulische Leistungen, schlafen öfter schlecht und haben eher psychische Belastungen.

Gerade vor dem Hintergrund, dass sich Kinder aus Familien mit geringem Einkommen besonders häufig zu wenig bewegen, ist es wichtig, dass Kitas und Schulen mehr Sport und Bewegung anbieten, da dort gleichermaßen alle Kinder und Jugendlichen erreicht werden können.

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