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Unsere Pressemitteilungen:


30.09.2024

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) fordert gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2024 Schulen dazu auf, Kinder und Jugendliche auf die Digitalisierung vorzubereiten, um ihre Bildungsperspektiven zu verbessern.

Bonn/Berlin, 16. September 2024

Die Diagnose einer Legasthenie (Lese-Rechtschreibstörung) oder Dyskalkulie (Rechenstörung) führt bei vielen Familien zur Sorge, dass ihr Kind den schulischen Anforderungen nicht gewachsen ist und so die Bildungsperspektiven eingeschränkt sind. „Wir wollen Eltern Mut machen und aufzeigen, dass es bereits heute alle notwendigen digitalen Hilfen gibt, mit denen man die Beeinträchtigungen durch eine Legasthenie oder Dyskalkulie gut ausgleichen kann“, sagt Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe e.V. „Kinder mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen dürfen in der Schule auch Hilfsmittel nutzen, ebenso sollte es bei einer Legasthenie und Dyskalkulie sein“, fordert Becker.

Legasthenie oder Dyskalkulie sind angeboren und nicht durch äußere Umstände entstanden. Sie führen zu langanhaltenden Problemen im Schriftspracherwerb oder beim Erlernen des Rechnens. Die betroffenen Menschen sind nicht in ihren fachlichen Kompetenzen eingeschränkt, sondern benötigen eine individuelle Förderung und Unterstützung, um ihre Beeinträchtigungen im Lesen, Schreiben oder Rechnen bestmöglich zu überwinden. Trotzdem bleibt es für sie immer noch eine große Hürde, die schulischen Anforderungen zu erfüllen. Dieser seelische Druck führt dann oftmals zu psychosomatischen Folgeerkrankungen, die jungen Menschen haben Versagensängste und können ihre Stärken nicht ausreichend entwickeln. „Von klein auf unterstützen wir unsere Kinder bestmöglich, damit sie gesund heranwachsen und geben ihnen altersgerechte Unterstützung. Nur in der Schulzeit werden ihnen die notwendigen digitalen Hilfen verwehrt, die bereits heute problemlos im Schulalltag eingesetzt werden können“, bedauert Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL.

Im Berufsleben erwartet man von Mitarbeitenden, dass sie den Umgang mit einem PC und gängigen Office-Lösungen beherrschen, aber in der Schule dürfen diese Techniken kaum genutzt werden. Viele Software-Programme enthalten heute standardmäßig Vorlese-, Spracherkennungs- und Kalkulationsprogramme. Texte zu lesen und zu bearbeiten oder Kalkulationen durchzuführen, stellen durch die technischen Hilfsmittel kein Problem mehr dar. Menschen mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie können so erfolgreich in jedem Beruf arbeiten. „Wir finden es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler lesen, schreiben und rechnen lernen, aber um ihre Teilhabe am Unterricht und den Prüfungen nicht einzuschränken, muss die zusätzliche Nutzung digitaler Hilfsmittel selbstverständlich werden“, sagt Scherle. Die Digitalisierung schreitet in unserer Gesellschaft und Arbeitswelt mit großen Schritten voran. Um Schülerinnen und Schüler auf die Technik vorzubereiten, sollten sie bereits heute damit in der Schule arbeiten. Erfreulich ist, dass dadurch die Beeinträchtigungen durch eine Legasthenie oder Dyskalkulie gut kompensiert werden können, Lehrkräfte entlastet werden und zukünftige Arbeitgebende technisch gut versierte Mitarbeitende erhalten. „Wir bilden heute die Fachkräfte von morgen aus und unsere Schulen haben dabei eine hohe Verantwortung, alle auf die zukünftigen Anforderungen der Digitalisierung vorzubereiten“, sagt Rainer Becker.

Informationen zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2024 sind im Internet unter https://www.bvl-legasthenie.de/aktionstag abrufbar.

19.09.2024

Noch ein Jahr bis zur Bundestagswahl und die Bilanz der Bundesregierung in Sachen Kinder- und Familienpolitik ist verheerend:

  • Kindergrundsicherung? Kassiert!
  • Strafverschärfung bei Kinderpornographie als Verbrechen? Wieder herabgestuft zu Vergehen! 
  • IP-Adressenspeicherung zur Ermittlung von kinderpornografischen Inhalten? Abgelehnt!
  • Kinderrechte ins Grundgesetz? Vergessen!
  • Wahlrecht ab 16? Lieber nicht!
  • Digitalpakt? Vertagt!
  • Kinderlebensmittelwerbegesetz? Dauerstreit!
  • Familienstartzeit? Stillstand!

Anlässlich des Weltkindertages mahnt die Deutsche Kinderhilfe einmal mehr an, endlich die Kinder in den Fokus zu nehmen und nicht länger wegzuschauen. Noch ist Zeit, Weichen zu stellen!

Wie das konkret geht, zeigen wir mit der finanziellen Unterstützung des Vorschulprojekts der Grundschule Roter Hahn in Lübeck zum Weltkindertag. Eine Grundschule in prekärer Lage, die Kinder dort abholt, wo sie stehen und fit für die Schule macht. Mit einer Förderung von 12.000 Euro sorgen wir für einen besseren Bildungsstart der betroffenen Kinder. Unsere Unterstützung und das Engagement vieler anderer Verbände im Bereich Kinder- und Familienpolitik nimmt aber die Bundesregierung nicht aus der Verantwortung!

Zum Thema „Frühförderung macht den Unterschied“ finden Sie hier unseren aktuellen Podcast (Gespräch mit der Schulleiterin der Schule Roter Hahn, Lübeck) https://youtu.be/TEvB_CXgIF0

Über 2 Millionen Kinder in Deutschland sind armutsgefährdet und die Tendenz ist steigend. Mit der Kindergrundsicherung sollte Kinderarmut wirksam bekämpft werden. Doch die Reform wird wohl nicht kommen. Stattdessen wird der Kinderfreibetrag deutlich erhöht, der einkommensstarke Familien entlastet. Mittlere und untere Einkommensgruppen müssen sich dagegen mit einer minimalen Erhöhung von 5 Euro beim Kindergeld begnügen. Bürgergeldempfänger erhalten über den Sofortzuschlag 5 Euro mehr im Monat. Die Schere zwischen reichen und armen Kindern geht immer weiter auseinander.

„Das ist eine herbe Enttäuschung im Kampf gegen Kinderarmut! Alle Kinder sollten ein Recht auf ein finanziell sicheres und gesundes Aufwachsen in Deutschland haben“, so Dr. Luisa Becker-Ritterspach, Expertin für Kinderrechte und Kinderarmut bei der Deutschen Kinderhilfe.

Absolut nicht nachvollziehbar ist die Rücknahme der Strafverschärfung bei Kinderpornographie, die erst 2021 unter Justizministerin Christine Lamprecht zu einem Verbrechen hochgestuft wurde.

„Die erneute Einstufung des Delikts als Vergehen = eine minder schwere Straftat ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer sexuellen Missbrauchs“, so Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe.

Sogenannte Kinderpornografie basiert auf dem sexuellen Missbrauch von Kindern, insofern war es folgerichtig, den Tatbestand von § 184 b StGB in diesem Kontext ebenfalls endlich zu einer besonders schweren Straftat, einem Verbrechen, zu machen. Erkannte praktische Defizite bei der Verfolgung hätten sich ohne große Probleme durch sprachliche Nachjustierungen unter Beibehaltung des Verbrechensstatus heilen lassen. Die aktuelle Regelung nun wieder umzukehren, ist eine Verhöhnung der kindlichen Opfer, die oft ihr Leben lang unter den Folgen der Gewalttaten leiden.

Die für die Bekämpfung der Kinderpornografie wichtige IP-Adressenspeicherung wurde mit Mehrheit der Regierungsparteien im Bundestag abgelehnt – obwohl die aktuelle Rechtsprechung des EUGH sie zulässt.

Wir können und müssen mit der getroffenen Entscheidung leben, aber mit einem Zeichen für mehr Kinderschutz hat sie nichts zu tun.

Ebenso düster sieht es bei den Kinderrechten aus. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung wurde vereinbart, endlich in dieser Legislatur die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Aber auch zum diesjährigen 75. Geburtstag der Verfassung gibt es keinerlei Initiative der Regierung, Kinderrechte sie dort aufzunehmen. Die Deutsche Kinderhilfe fragt: Wo bleiben die Kinderrechte? Die Kinder dürfen nicht noch länger warten!

Das trifft auch auf Wählen ab 16 zu! Im Koalitionsvertrag aufgenommen, aber bisher nicht umgesetzt. Wo bleibt die versprochene bessere Beteiligung von Jugendlichen? Das „Bündnis für die junge Generation“ reicht auf alle Fälle nicht aus!

Auch beim Digitalpakt 2.0 können wir kein Häkchen machen. Im Mai 2024 lief der Digitalpakt 1.0 aus. Aber die Nachfolge ist nicht geregelt. Jetzt schauen die Schulen wortwörtlich in die Röhre. Statt Kinder und Jugendliche für die digitale Welt von morgen fit zu machen, streiten Bund und Länder um die Finanzierung.

So lässt sich keine verlässliche Bildungspolitik für die Zukunft gestalten“, sagt Yade Lütz, Bildungsexpertin bei der Deutschen Kinderhilfe.

Bislang vergeblich warten wir auch auf die Umsetzung des Koalitionsversprechens, Kinder vor Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt zu schützen. Doch anstatt den Kindern ihr Recht auf das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit einzuräumen, hält die Ampel lieber an den Interessen der Industrie fest. So wird auch das Kinderlebensmittelwerbegesetz aufgeweicht und auf die lange Bank geschoben. Auch gibt es noch immer keine Familienstartzeit. Junge Väter und/oder Partnerinnen sollen zukünftig zwei Wochen freigestellt werden, um nach der Geburt gemeinsam Familienzeit zu bekommen. Strittig ist seit längerem die Finanzierung des Gesetzentwurfs.

„Die Bundesregierung muss endlich eine Politik FÜR und nicht OHNE oder sogar GEGEN Kinder machen. 2025 wird der neue Deutsche Bundestag gewählt. Und wir haben da ja eine Wahl“, konstatiert Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe.

19.09.2024

Zum 70. Weltkindertag überreicht die Deutsche Kinderhilfe der Grundschule Roter Hahn Lübeck eine Spende über 12.000 Euro für ihr Vorschulprojekt.

Die Schulvorbereitung an der Grundschule Roter Hahn, die bisher ohne finanzielle Hilfe an der Schule geleistet wird, halten wir für richtungsweisend und sollte bundesweit Schule machen. Seit 2012 läuft das hauseigene Schulvorbereitungsprojekt, welches bisher keinerlei finanzielle Unterstützung erfahren hat. Aber die Grundschule weiß aus Erfahrung, wie wichtig die Eingewöhnung für die zukünftigen Schulkinder ist. Mit Herz und Seele haben sie sich dieser wichtigen Aufgabe gewidmet, dabei möchten wir sie gerne unterstützen.

Spielerisch gewöhnen sie die Kinder an die schulischen Abläufe, Regeln, Gebäude, Lehrerinnen und Lehrer und, natürlich, an den Unterricht.

In der Schulvorbereitung wechseln sich wöchentlich die Angebote der verschiedenen Fächer ab. Die Minis sägen und feilen in der Werkstatt, lernen spielerisch die Angebote der Sporthalle kennen, machen Kunst und Deutsch und Mathematik in der Mathewerkstatt. Natürlich nehmen die Kinder auch an der Pause teil.

Mit unserer Kampagne „Bildung muss mehr“ möchten wir mehr Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und einen sichtbaren Beitrag zur frühkindlichen Bildung leisten.

Die Deutsche Kinderhilfe macht sich für eine zielführende Maßnahme im Bereich der frühkindlichen Bildung stark, die bereits vor dem Schuleintritt der Kinder ansetzt: eine bundesweit verpflichtende Vorschule für ALLE Kinder ab vier Jahren. Diese sollte an Grundschulen oder Kitas erfolgen, gezielt, aber dennoch sanft auf die Schule vorbereiten.

Mit dieser Maßnahme würde Deutschland auch dem OECD-Trend folgen. Denn der aktuellen OECD-Analyse „Bildung auf einen Blick 2023“ zufolge, wurde inzwischen in 18 OECD-Ländern das Alter für den Beginn der Schulpflicht abgesenkt und die frühkindliche Bildung und Erziehung verpflichtend gemacht.

05.12.2023

Die aktuelle PISA-Studie 2023 ist da und sie offenbart, was viele schon wussten: PISA stellt Deutschland erneut ein schlechtes Zeugnis aus. 23 Jahre nach dem ersten PISA-Schock ist wenig besser und vieles schlechter geworden.

Deutschland befindet sich in der Bildungskrise.

In den Bereichen Mathe, Deutsch und Lesen gibt es ganz erhebliche Leistungseinbußen. Besorgniserregend ist vor allem, dass ein Drittel der getesteten 15-Jährigen in mindestens einem Bereich der geprüften Mathe-, Deutsch- oder Lesekompetenzen nur sehr geringe Fähigkeiten hat.

Das Recht auf Bildung wird an vielen Stellen nicht mehr erfüllt. In kaum einem Land ist die Bildung so ungerecht verteilt und der Aufstieg für Kinder aus sozial benachteiligten Familien so schwer, wie in unserem Land. Bildungsexpertin der Deutschen Kinderhilfe, Dr. Luisa Becker-Ritterspach, fordert daher: „Das können wir nicht länger hinnehmen. Kinder haben ein Recht auf hochwertige Bildung und Chancengerechtigkeit. Wir können es uns nicht leisten, eine ganze Generation zu verlieren. Wenn wir jetzt nicht handeln, wird der Fachkräftemangel sich noch weiter verschärfen und zu einem Wirtschaftsrisiko für unser ganzes Land.“

Um die Bildungskrise zu überwinden, braucht es aus Sicht der Deutschen Kinderhilfe ein ganzes Bündel an Maßnahmen, um wirklich das Recht auf hochwertige Bildung einzulösen. Für die Kampagne Bildung muss mehr haben wir deshalb unser Positionspapier zum Recht auf Bildung fertiggestellt, dass wir heute kurz vorstellen. Download Positionspapier

Bildung kostet Geld. Aber in Deutschland wird im Vergleich zu anderen OECD-Staaten deutlich weniger dafür ausgegeben. Gemessen am BIP liegen die Investitionen in Deutschland mit 4,6% unter dem OECD-Durchschnitt von 5,1%. Aus diesem Grund fordern wir ein Sondervermögen für Bildung, und zwar unverzüglich.

Das Recht auf hochwertige Bildung darf nicht erst mit dem ersten Schultag beginnen. Das Recht auf Bildung ist universell und damit auch nicht zeitlich gebunden. Viele Probleme, denen sich Grundschulen gegenübersehen und ihnen erschweren, den Bildungsauftrag zu erfüllen, entstehen vor der 1. Klasse, nämlich bereits in der Kita. Deshalb fordern wir ein Recht auf gute frühkindliche Bildung mit einer zweijährigen verpflichtenden Schul-Vorbereitung in der Kita.

Zu einer hochwertigen Bildung gehört auch eine Vorbereitung auf die Zukunft – dazu zählt auch die digitale Bildung. Kinder und Jugendliche müssen den sinnvollen Umgang mit digitalen Medien l erlernen. Deshalb fordern wir den Digitalpakt 2 endlich auf den Weg zu bringen.

29. September 2023

Schulen in Deutschland sind im Dauerkrisenmodus. Anlässlich der heutigen Bundestagsdebatte zur Lehrkräfteoffensive und zu einem Sondervermögen für Bildung, fordert die Deutsche Kinderhilfe – Die ständige Kindervertretung die Politik dringend dazu auf, endlich die notwendigen Schritte zur Überwindung der Bildungskrise auf den Weg zu bringen.

Denn das Bildungs- und Schulsystem in Deutschland steckt in einer dramatischen Krise:
ein Lehr- und Fachkräftemangel, gravierende Bildungsdefizite, eklatant ungleiche Bildungschancen, psychisch belastete Schüler*innen, eine stockende Digitalisierung und überbordende Bürokratie gilt es zu beheben.

Wir begrüßen daher, dass die Lehrkräfteoffensive sowie ein Sondervermögen für Bildung heute im Bundestag diskutiert werden, denn beides wird zur Überwindung der Bildungskrise in unserem Land dringend benötigt. „Ein ‚Weiter so‘ in der Bildungspolitik bedeutet, den Kindern die Zukunft zu nehmen. Dass die Bundesregierung jüngst sogar noch den Bildungshaushalt für das kommende Jahr um 1,2 Milliarden Euro kürzte, geht fatal in die falsche Richtung“.

"Deutschland braucht mehr Investitionen im Bildungsbereich. Ideal wäre, wenn Schule ein Aufholprogramm und Etat erfährt, der in etwa mit dem der Bundeswehr zu vergleichen wäre. Wir brauchen einen 'Triple-Wumms' für den Etat Bildung: für Lehr-/Fachkräfte, Digitalisierung und Sanierung!" so Yade Lütz, Bildungsexpertin bei der Deutschen Kinderhilfe.

Die Deutsche Kinderhilfe appelliert an die politischen Entscheidungsträger, die Bildung unserer Kinder nicht weiter zu vernachlässigen und dringend die Weichen für eine bessere Bildungszukunft zu stellen. Bildung ist die Grundlage für Chancengleichheit und gesellschaftlichen Fortschritt, und es ist höchste Zeit, dass dies in konkreten Maßnahmen und finanziellen Zusagen seinen Ausdruck findet.

Welche Maßnahmen zudem wichtig wären, um für eine nötige Zeitenwende in der Bildung zu sorgen, hat die Deutsche Kinderhilfe in einem „10-Punkte-Plan“ zusammengefasst.

Darin fordert sie unter anderem das Aufstiegsversprechen zu sichern, den Digitalpakt 2.0 nicht zu verschleppen, den dramatischen Bildungsdefiziten entgegenzuwirken, Kinder mehr Mitbestimmung zu ermöglichen, mehr Bewegung und Ernährungsbildung in den Unterricht zu implementieren, Schule als Schutzraum sicherzustellen sowie eine verpflichtende Schulvorbereitung für alle Kinder ab vier Jahren einzuführen.

Der „10-Punkte-Plan“ der Deutschen Kinderhilfe ist im Internet unter https://www.kindervertretung.de/downloads/Brief_KMK_10%20Punkte%20Plan.pdf abrufbar.

14. September 2023

Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) und die Deutsche Kinderhilfe e. V. machen anlässlich des Tages der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2023 darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche ihre Potenziale schulisch nicht voll ausschöpfen können.

Mit Filmen zur Legasthenie und Dyskalkulie sowie einer Plakataktion unter dem Motto „Ich kann“, sollen die Gesellschaft und das Bildungssystem darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kinder mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie viele wertvolle Potenziale haben. Sie müssen einfach nur andere Wege gehen dürfen, um zum Ziel zu kommen. „Unser Schulsystem ist immer noch zu unflexibel, um auf die besonderen Bedarfe der Schülerinnen und Schüler einzugehen. Die fachlichen Kompetenzen dieser Kinder werden nicht gesehen, sondern man reduziert sie auf ihre fehlenden Fertigkeiten im Lesen, Rechtschreiben und Rechnen“, sagt Tanja Scherle, Bundesvorsitzende des BVL. Die Lehrpläne und Bewertungssysteme in Schulen sind darauf ausgerichtet, bestimmte Bildungsziele zu erreichen. Ob diese Bildungsziele dazu führen, junge Menschen auf die beruflichen Anforderungen vorzubereiten und ihre Stärken zu entwickeln, das stellen beide Verbände deutlich in Frage.

„Wir unterstützen seit neun Monaten über eine Aktion einen elfjährigen Jungen bei seinem Ziel, Programmieren zu lernen. Seine Eltern können sich die Förderung finanziell nicht leisten und schulisch gibt es keine Angebote. Der Junge hat es dank unserer Aktion geschafft, den 5. Platz in einem internationalen Programmierwettbewerb zu gewinnen“, sagt Rainer Becker, Ehrenvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe. Es gibt etliche Beispiele, wie Kinder in ihren Stärken gefördert werden und so gestärkt in eine Ausbildung oder Studium gehen können, ohne immer das Gefühl zu haben, den Anforderungen nicht gerecht zu werden. Viele Kinder haben keine Vorstellungen von Berufen, weil sie sich nicht ausprobieren dürfen und die Lernangebote und Projekte in den Schulen sehr begrenzt sind. Die Wichtigkeit von Schulpraktika wird oftmals nicht gesehen, obwohl viele Jugendliche mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie erstmals aufblühen, wenn sie sehen, dass ihre Begabungen gut in die Arbeitswelt passen, nach dem Motto „Ich kann“. In der Schule werden diese Fähigkeiten häufig nicht erkannt.

„Unsere Filme und Plakate unter dem Motto „Ich kann“ haben wir ganz bewusst zum Aktionstag erstellt, um deutlich zu machen, man kann mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie einen guten Weg zu seinem Ziel finden“, so Scherle. Schülerinnen und Schüler mit einer Legasthenie oder Dyskalkulie stehen häufig als Verlierer in unserem Bildungssystem da, weil man ihnen zu wenig zutraut oder sie nicht in den Bereichen fördert, in denen sie stark sind. Der BVL fordert gemeinsam mit der Deutschen Kinderhilfe ein radikales Umdenken in unserem Bildungssystem, um die Stärken der Schülerinnen und Schüler zu fördern und ihnen damit wertvolle Zukunftsperspektiven zu geben.

„Ich kann“ steht für selbstbewusste junge Menschen, die ihren Weg gehen. Wir brauchen ein Bildungssystem und eine Gesellschaft, die sie dabei tatkräftig unterstützt. Machen Sie mit! Unterstützen Sie unseren Aktionstag und Menschen mit einer Legasthenie und Dyskalkulie.

Die Filme und Plakate zum Tag der Legasthenie und Dyskalkulie am 30.09.2023 sind im Internet unter https://www.bvl-legasthenie.de/aktionstag abrufbar.

9. August 2023

Die Teuerungsrate bei Schulheften und Zeichenblöcken trifft Familien, die Bürgergeld beziehen dieses Jahr besonders hart. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts stiegen die Preise für Schulhefte und Zeichenblöcke im Juli 2023 im Jahresvergleich um 13,6 Prozent.

Zwar erhalten Familien im Bürgergeldbezug im August 116 Euro für den Schulbedarf ihres Kindes aus dem Bildungs- und Teilhabepaket, doch ohne eine Anpassung an die Inflationsrate, werden sich viele Familien nicht alle benötigten Materialien leisten können. „Aus unserer Sicht ist das ein Skandal“, meint die Bildungsexpertin der Deutschen Kinderhilfe- die ständige Kindervertretung Dr. Luisa Becker-Ritterspach.

Wird ein Kind neu eingeschult, liegen die Kosten noch einmal deutlich höher. Die Ausstattung zum Schulstart liegt laut Sparkasse zwischen 530 und 1410 Euro. „Da wird schnell klar, dass 116 Euro vorne und hinten nicht reichen“, so Dr. Becker-Ritterspach weiter.

Daher fordert die Deutsche Kinderhilfe die Bundesregierung auf, hier sofort zu handeln und nachzusteuern. Die Leistung für den Schulbedarf muss an die Inflation gekoppelt werden. Einschulungen müssen als Sonderbedarf betrachtet werden und als einmalige Leistung extra aufgenommen werden. Schulranzen und Schultüte dürfen nicht unter die Leistung für Schulbedarf fallen.

Jedes Kind in Deutschland hat ein Anrecht auf eine gute Bildung und eine guten Schulstart. Dazu gehört auch eine ausreichende Ausstattung mit Schulmaterial.

25. Juli 2023

Am 25. Juli 2023 überreichte die Cegos Integrata GmbH einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 Euro an die gemeinnützige Organisation Deutsche Kinderhilfe – Die ständige Kindervertretung e.V. Mit dieser Spende werden Kinder aus sozial benachteiligten Verhältnissen unterstützt, um ihnen durch eine qualitativ hochwertige Bildung bessere Zukunftschancen zu ermöglichen.

Im Rahmen der Spendenübergabe stellte Rainer Becker, Ehrenvorsitzender und Polizeidirektor a.D., die Arbeit der Deutschen Kinderhilfe vor und gab einen Einblick in die verschiedenen Projekte und Hilfsprogramme, die zur Förderung von Kindern durchgeführt werden. Ein besonderer Fokus wird darüber hinaus auf das Wohl und die Rechte von Kindern gelegt. In seiner Funktion als ehemaliger Polizeidirektor hat Rainer Becker bereits eine Vielzahl von Fachbeiträgen zu Themen wie Kindesmissbrauch und häusliche Gewalt veröffentlicht und ist häufig bei Vorträgen, Podcasts und Interviews zu Kinderschutzthemen vertreten.

Hartmut Jöhnk, Vorsitzender der Geschäftsführung der Cegos Integrata GmbH, erläutert: „Mit dieser Spende möchten wir die wertvolle Arbeit der Deutschen Kinderhilfe würdigen und Projekte unterstützen, damit Kinder bessere Bildungschancen erhalten und ihre Fähigkeiten und Talente frei entfalten können. Bildung ist nach den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDG4*) ein grundlegendes Menschenrecht und ein entscheidender Faktor für die persönliche und soziale Entwicklung von Kindern.“

Rainer Becker, Ehrenvorsitzender ergänzt: „Kinderarmut ist zu einem großen Teil auch Bildungsarmut und hier muss in Deutschland noch viel getan werden. Nur ein Beispiel wäre die vorschulische Diagnostik und Bildung, die bundesweit verpflichtend und nach einheitlichen Standards eingeführt werden sollte, damit frühzeitig alle Kinder erreicht werden können.“

Als führendes Unternehmen für die persönliche und berufliche Weiterbildung betrachtet die Cegos Integrata den Zugang zu gleichberechtigter Bildung als eines der wichtigsten Menschenrechte, um langfristig Armut zu bekämpfen und für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Insbesondere Kinder bedürfen von frühester Kindheit an Rahmenbedingungen, die ihnen ermöglichen an der Gesellschaft und an einem chancengerechten Bildungssystem teilzuhaben.

*Die Spende steht im Einklang mit den Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) der Vereinten Nationen, insbesondere den SDGs 1 "Keine Armut" und 4 "Qualitative Bildung".


Über Cegos Integrata GmbH ­- www.cegos-integrata.de

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